Weinresidenz Sonnleitner

In Furth/Palt wurde ein 200 Jahre altes Presshaus mit neuem Leben gefüllt: Es entstand ein Weingartenhotel und eine Weinlounge mit Vinothek. Die zwölf Gästezimmer bieten Wohnkomfort auf hohem Niveau: Sie sind großzügig verglast und mit individuell gestalteten Badezimmern ausgestattet. Das Projekt erhielt 2007 den 1. Platz des Niederösterreichischen Baupreises.

Planungsaufgabe war die Errichtung eines Weingartenhotels. Der Bauherr, ein Gastronom mit Idee und Umsetzungskraft, entwickelte ein touristisches Konzept, das eine Nutzung der alten Substanz sowie eine zeitgemäße Erweiterung der Anlage zu einem Weingartenhotel vorsah. Das touristische Konzept „Wein-Erlebnis-Gastronomie“ wurde in der Planung berücksichtigt. Die bestehende Bausubstanz – ein 200 Jahre altes Presshaus mit großer Kellerröhre – sollte in das Konzept eingebunden, die Lage inmitten der Weingartenlandschaft mit Blick auf Stift Göttweig optimal ausgenutzt werden. So entstand die äußerst gediegen ausgestattete „Weinresidenz“, die sich ganz dem Thema Wein verschrieben hat und insbesondere Weinliebhabern aus der Wachau und Umgebung eine reizvolle Unterkunft bietet.

Baudurchführung

Das Presshaus wurde trocken gelegt und innen teilweise entkernt. Es beherbergt nun die Weinlounge samt Abgang in den Weinkeller, der als Vinothek für die Präsentation von Weinen aus der Region genutzt wird.

Um die Kubatur des alten Presshauses nicht zu stören, wurde auf einen seitlichen Anbau verzichtet und stattdessen – mit ca. 15 Zentimeter Abstand – ein Zubau errichtet. Für die Erweiterung der Presshausflächen wurde anstelle des ursprünglichen Satteldaches eine „Zimmerbox“ zwischen die beiden erhalten gebliebenen Giebelwände „gesteckt“.

Für die Erschließung der Anlage wurde ein Verbindungsgebäude errichtet. Der Hauptzugang erfolgt von Norden her (Zeughausgasse). Nordseitig sind auch die PKW-Stellplätze angeordnet. Der Verbindungsteil liegt auf Erdgeschoß-Presshaus-Niveau und ist aufgrund der Schrägheit des Grundstückes unterirdisch ausgeführt (Kellergeschoß). Er bietet Platz für die Eingangshalle, die Rezeption, den Frühstücksraum und Nebenräume.

Der dreistöckige Zubau beherbergt acht Gästezimmer auf zwei Ebenen,  im Erdgeschoß bietet er weiteren Platz für Nebenräume. Alle zwölf Gästezimmer sind mit großzügigen Verglasungen und Balkonen ausgestattet. Besonderes Augenmerk wurde auf das Design der Sanitärbereiche gelegt: Jedes Badezimmer wurde individuell gestaltet und dient damit nicht nur als optischer Blickfang, sondern sorgt auch für hohen Wohnkomfort.

Bautechnische Realisierung

Wandkonstruktionen: Die massiven Außenwände des Zubaus sind mit zwanzig Zentimeter Ziegelmauerwerk und zwanzig Zentimeter Wärmedämmung ausgeführt. Darauf wurde eine Verkleidung mit hinterlüfteter Lärchenschalung angebracht. Die Außenwände der Aufstockung des Presshauses wurden teilweise als Holzriegel-Konstruktionen mit innen liegender Wärmedämmung ausgeführt. Die Beplankung erfolgte mit Gipskarton bzw. hinterlüfteter Lärchenschalung. Die nicht tragenden Innenwände bestehen aus zehn bzw. zwölf Zentimeter starken Holzlochziegeln (Ausbau Presshaus) sowie aus Gipskarton-Konstruktionen.

Fenster und Dachkonstruktionen: Das aufgestockte Presshaus erhielt ein hinterlüftetes Flachdach mit Kies und Folienabdichtung auf einer wärmegedämmten Holzdeckenkonstruktion. Auch das Dach des Neubaus ist als Flachdach mit Kies, Folienabdichtung und EPS-Dämmung auf der Elementdecke ausgeführt. Die Fenster wurden als Kunststoff-Alu-Fenster ausgeführt. Die Verglasung erfolgte mit 2-Scheiben-Isolierverglasung mit einem u-Wert von 0,9 W/m2K.

NÖ Baupreis

Das Projekt erhielt 2007 den 1. Platz des Niederösterreichischen Baupreises. Dieser wird seit 2006 an Projekte vergeben, die qualitativ hochwertige handwerklich-technische Leistungen mit zeitgemäßer Planung und Umsetzung, ökologisch nachhaltiger Bauweise und wirtschaftlicher Funktionalität verbinden.

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