Auf den ersten Blick sieht dieses Grundstück völlig unbedenklich aus – ist es doch, zum größten Teil, ein asphaltierter Parkplatz und Garten. Überraschungen sind aber in dieser Lage nicht ausgeschlossen. Denn das Grundstück liegt in der Nähe des Kremser Bahnhofs und an der Stadtmauer (genauer: auf einem ehemaligen Stadtgraben) – einem Gebiet, das im Zweiten Weltkrieg bombardiert wurde.
Erhebungen in den Archiven der Amerikaner, Russen und Briten sind also angesagt. Das Ergebnis: Es hat zwei Bombentreffer gegeben. Die Krater haben einen Durchmesser von acht Meter, sind dreieinhalb Meter tief und mit Bombenschutt verfüllt. Die Experten befürchten, dass bei der Verfüllung der Krater Munition und Waffen „entsorgt“ wurden; oder auch noch Blindgänger vorhanden sind. Letztere können bis zu sechs Meter tief in den Boden eindringen. Bei den Probegrabungen ist daher ein fachkundiger Kampfmittel-Experte anwesend.
Zumindest aus archäologischer Sicht ist gleich der erste Baggergriff ein Volltreffer: Wir stoßen auf altes Steinmauerwerk. Gratulation! Die Freilegung erfolgt mit Spachtel und Pinsel. Mal schauen, was die Auswertung bringen wird.